21. Oktober 2024

EM | Chapeau vor diesem Team

(JS) Als wir am Samstagabend im Zuge des letzten Trainingslagers CR2 in Castrop-Rauxel zur finalen EM-Besprechung im Eurostar-Hotel zusammensaßen, konnten wir es so richtig nicht glauben: in 6 Tagen sitzen wir im Flieger nach Girona/Katalonien und wollen an der Europameisterschaft 2024 teilnehmen. Waren wir vor Kurzem nicht erst bei der WM in Taiwan? Die Zeit, wie immer, rennt. Und schaut man auf den Jahresterminplan des A-Teams, der die Vorbereitung zu dieser EM dokumentiert, wird einem deutlich, wie groß der Aufwand Jahr für Jahr ist, um sich auf einen Jahreshöhepunkt vorzubereiten. In 2024 standen 17 Trainingseinheiten auf dem Programm. Einige waren leicht zu absolvieren, für andere waren 4 Tage notwendig. Allein am letzten Wochenende plante der Bundestrainer an drei Tagen 4 Trainingseinheiten, davon 2 Testspiele a 8 x 10 Minuten. Wir warfen darin 98 Körbe. Ob er zufrieden war, spielt hier keine Rolle, denn: die Leistung, der Einsatz, das Engagement sind enorm. Das zu erwähnen, ist mir hier wichtig. Und dafür ist nicht nur hier „der Hut zu ziehen“: Chapeau. Auf wenn bei der EM noch keine Minute gespielt ist.
Im Vorbericht erwähnte ich das Trainingslager in Lissabon Anfang Oktober. Ein hoher organisatorischer, auch finanzieller, Aufwand. Aber die beiden Spiele gegen Portugal waren enorm wichtig für uns. Bei der Planung war noch gar nicht klar, dass Portugal auch einer unserer Gruppengegner bei der diesjährigen EM sein würde. Aber das machte es in Lissabon noch spannender. Die beiden Testspiele gingen einmal mit „4 vor“ und einmal mit „2 hinter“ aus. Dennoch waren sie äußerst wertvoll für uns.
Und wenn Testspiele, z.B. eine Woche vor Lissabon in Veenendaal/NED oder eine Woche danach in Wageningen/NED um Mitternacht zuhause ausklingen, ist man froh, schon mal eine Stunde bei der Rückfahrt im Auto schlafen zu können. Denn die Nächte sind dann immer kurz.
Die Trainingseinheiten kamen dann im Wochentakt. Gegen die deutsche U21 letzte Woche oder gestern/vorgestern gegen Gäste aus Maasland (Nähe Rotterdam). Immer „voll da zu sein“, immer vollkonzentriert und leistungsorientiert. Denn: Jeder will „Deutschland“ schlagen. Auch wenn gestern unsere holländischen Gäste mit 2 Teams anreisten und wir mit einem Kader 2 mal 80 Minuten spielen mussten.
Und als Sahnehäubchen obendrauf noch das finale Abschlußspiel morgen gegen DSC in Eindhoven. Da wird der Zeiger der Uhr bei unserer Rückkunft zuhause wieder die 0:00-Marke überschritten haben.
Da muss man einfach Respekt haben und dem Team hohen Respekt zollen. Natürlich geht das niemals ohne die Förderung durch das Bundesinnenministerium und ohne Management, aber die Leistung wird vordergründig nur auf dem Feld gemessen.
Ich erwähnte Verletzungen. Auch davon sind wir nicht verschont geblieben. Aber durch unsere sportliche „Stellung“ im Förderungssystem haben wir mittlerweile Anspruch auf sportmedizinische Betreuung im Olympiastützpunkt Köln. Die nahmen wir in Anspruch. Auch sehr erwähnenswert, weil wertvoll und hilfreich.
Noch 4 Tage. Dann trägt uns der Flieger an die Costa Brava. Badehose und -anzug sind im Gepäck, aber viel Zeit, sie zu tragen, haben wir in Calonge i Sant Antoni nicht.
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Jochen Schittkowski, TM
Foto: Werthmann, Grafik: Schittkowski
von Jochen Schittkowski (geändert von Ingo Feltes)