8. November 2024

EM-R17 | ein letzter Blick zurück… und Danke

(JS) die EM 2024 ist seit einer Woche Geschichte. Ein letzter Blick zurück: Starten wir mit der Medaille:
Physisch: rund, Durchmesser 80 mm, Dicke 4 mm, Gewicht 80 Gramm, Metalllegierung, bronzefarben gebürstet, Text, beidseitig in aufwendiger Reliefprägung.
Optik, erster Eindruck: die im Logo verwendeten türkisblauen Lack-Intarsien unterstreichen ausdrucksvoll die Eleganz dieser Medaille.
Visuelle Sensorik: das in den regionalfarben Kataloniens mit gelben und roten Längsstreifen versehene Umhänge-Band stellt eine farblich angenehme Beziehung zur kupfer-bronzenen Oberfläche der Medaille dar. (Viel besser als zu Silber oder Gold!).
Emotionell: unbeschreiblich, wenn man sie trägt. Einige trugen sie im Flugzeug. Zu Recht. Meine wurde zuhause 100-mal angefasst, hochgehoben, selbst umgehängt, gewendet, bewundert, und vieles mehr. Sie hängt jetzt neben meinen beiden anderen EM-Medaillen.
Versetzen wir uns noch ein letztes Mal nach Calonge…
Über die Spiele ist eigentlich alles geschrieben. Hunderte von Fotos kursieren heutzutage in schneller Zeit in allen Kanälen der Social-Media-Welten. Mag schön sein, aber für mich gehört auch oft ein Kommentar dazu.
Das letzte Spiel um die Medaille gegen Katalonien haben wir verdient gewonnen, weil wir einfach besser waren. Nicht nur in diesem Spiel, sondern auch gegen unsere „eigentlichen“ Gegner Ungarn und Portugal. Die Idee, gegen Belgien zu kämpfen, um eine Chance zu haben, ins Finale zu kommen, war leider nicht richtig, weil BEL in 2024 von uns nicht zu schlagen war. Wir haben in Antwerpen im Juni gegen sie gespielt und das dort schon gemerkt. Und: Das Finale NED-BEL endete noch nie so eng wie 2024: mit nur 6 Körben Differenz.
Außerdem hatten wir nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Pascal Weckendrup, Nr 13, (Knieprobleme, war zum Finale schon wieder in Deutschland) und krankheitsbedingtem Ausfall von Lucas Witthaus, Nr 19 (hat das Finale vom Hotelbett aus verfolgt) nur einen männlichen Auswechselspieler auf der Bank! Da gilt es schon, mit seinen Ressourcen kräftesparend umzugehen.
Außerdem… … ist die Geschichte des dt. Teams bei IKF-Europameisterschaften interessant: Die Ausgabe 2024 in Calonge war die 9. EM seit Start in 1998. Zu Beginn startet das deutsche Team mit Platz 6, ehe dann 3 mal hintereinander Platz 4 erreicht wurde. Bedeutet: 2002, 2006, 2010 waren wir im Spiel um Bronze und unterlagen aber in jedem kleinen Finale. Nach Platz 10 in 2014 kam Platz 5 in 2016 in Dordrecht/NED.
Und dann endeten die kontinentalen Meisterschaften ab 2019 immer mit einem Platz auf dem Treppchen. 2019 Silber, 2021 Bronze. Und diesen 3. Platz haben wir jetzt verteidigt. Das ist historisch.
Nur mal so: Für mich waren es jetzt die 5. Europameisterschaften. Von den Spielerinnen ist seit 2014 (nur) noch Anna Orth im Team. Seit unserer ersten Silbermedaille 2019 sind im Team, haben also jetzt alle drei Medaillen: Anna Orth, Johanna Gnutt, und Steffen Heppekausen, Wilco van den Bos und Jochen Schittkowski.
Unser Team in Calonge war 18 Personen stark. 14 Spieler*innen, die Physios Dominik Werthmann und Tobias Kehlenbach, Trainer Wilco Van den Bos und der Teammanager.
Aber es waren 19 Deutsche tätig: Jan Weber-Winkels, vor 3 Wochen noch als Schiedsrichter bei der B-EM in Kemer/TUR am Start, wurde in Calonge zum Social-Media-Officer berufen. Und machte einen ausgezeichneten Job: tagtäglich die Plattformen zu bedienen, Fotos wurden durch Marco Spelten und Gertrude de Vries geliefert, aber alle Video-Clips kamen aus der Kamera von Jan. Diese dann zu bereiten, die Ergebnisseiten zu füttern und die Fotostrecken zu liefern geht nur, wenn die Nächte sehr, sehr lang werden. Guten Job gemacht, Jan. Danke. Auch dort bleibt Korfball Deutschland gut in Erinnerung.
Dieser Report kommt krankheitsbedingt einige Tage zu spät, aber nach einem solchen Event passiert es häufig, dass der Körper (und Kopf) ein paar Tage Pause brauchen.
Danke sage ich auch jetzt von hier. An alle, die dabei waren, die mitgeholfen haben, die mitgefiebert und unterstützt haben, die Fans, die mit Flieger, Auto oder Wohnmobil dabei waren, alle die, die uns in den Medien kommentiert haben.
Danke für Eurer Interesse. Die Berichterstattung zur EM endet hier…
… aber keine Sorge: die World Games in Chengdu/China werfen ihre Schatten voraus. Das Budget ist längst berechnet, zwinkert…
Jochen Schittkowski, TM, wieder zuhause